Dienstag, 7. Mai 2013

Gartenbau-Studium: Absolventen sind zufrieden


Absolventen von Studiengängen im Gartenbau sind überwiegend zufrieden mit ihrem Studium. Das ist ein Ergebnis der Berufsfeldanalyse Gartenbau 2012/2013, die jetzt vorgelegt wurde. Auf gemeinsame Initiative der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und des Zentralverbands Gartenbau hatte Professor Georg Ohmayer 2012 eine bundesweite Befragung an drei Universitäten und sechs (Fach-)Hochschulen durchgeführt und ausgewertet. Vor allem die Master-Studiengänge wurden dabei hervorragend beurteilt (84 Prozent Zustimmung). Die meisten Absolventen (77 Prozent) würden wieder Gartenbau studieren.

Ziel der webbasierten Befragung war es, verlässliche Angaben zu erhalten, wie Bachelor und Master im Gartenbau ihren Berufseinstieg finden, in welchen Aufgabenbereichen sie tätig sind und wie sie im Rückblick ihr Studium beurteilen. Die letzte Berufsfeldanalyse im Gartenbau liegt nur fünf Jahre zurück. Dennoch war es aus Sicht von Hochschulen und gartenbaulichen Verbänden Zeit für eine Neuauflage, um frühzeitig Erkenntnisse über mögliche Defizite bei den neuen Bachelor- und Master-Studiengängen zu erhalten.

Die Bachelorstudenten studieren im Durchschnitt an den Universitäten 40 Monate und an den Hochschulen 41 Monate. Die Masterstudenten haben eine mittlere Studiendauer von 26 Monaten. Arbeiten neben dem Studium - häufig auch in der Vorlesungszeit - war der am häufigsten genannte Grund für eine Studienzeitverlängerung (40 Prozent).

Im Vergleich zur Berufsfeldanalyse 2007 zeigte sich bei den Praxiszeiten vor und während des Studiums für Bachelor- und Diplomabsolventen ein Rückgang (von 29,0 auf 26,8 Monate) - zurückzuführen auf den Wegfall von Praxissemestern an Hochschulen. Das steht in einem deutlichen Kontrast zu den Forderungen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern nach mehr Praxisanteilen im Studium.

Der Übergang vom Studium zum Beruf verlief meistens problemlos. Allerdings verlässt die Hälfte der Absolventen schon im ersten Jahr die erste Arbeitsstelle wieder. Daraus lässt sich die Notwendigkeit ableiten, mehr Beratungsangebote für Studierende des letzten Semesters zu schaffen, um Hilfestellung für den Berufseinstieg zu bieten.

Nahezu 86 Prozent der befragten Absolventen waren zum Zeitpunkt der Befragung berufstätig, 91 Prozent der Männer und 81 Prozent der Frauen. Die Geschlechterdifferenzierung macht weitere Unterschiede deutlich: Insgesamt sind 81 Prozent der Absolventen vollbeschäftigt, allerdings nur 70 Prozent der Frauen gegenüber 91 Prozent der Männer.

Gartenbau-Ingenieurinnen arbeiten außerdem seltener in verantwortlichen Positionen als ihre männlichen Kollegen. Insgesamt 48 Prozent der Absolventen gaben an, Vorgesetzter zu sein, davon 63 Prozent Männer und nur 35 Prozent Frauen.

Die Einkommenssituation von Absolventen eines Gartenbaustudiums - insbesondere von Frauen - wird oft als unbefriedigend gesehen.


BHGL / Michaela Kuhn, www.aid.de

Weitere Informationen:
www.hswt.de/fileadmin/Relaunch_Startseite/Hochschule/Fakultaeten/GL/Personal/Ohmayer/bfa_2012.pdf

www.g-net.de/

aid-Heft "Berufsbildung im Gartenbau: Ausbildung - Fortbildung - Studium", Bestell-Nr. 61-1102, Preis: 3,00 Euro, http://www.aid-medienshop.de