Absolventen von Studiengängen im
Gartenbau sind überwiegend zufrieden mit ihrem Studium. Das ist ein
Ergebnis der Berufsfeldanalyse Gartenbau 2012/2013, die jetzt vorgelegt
wurde. Auf gemeinsame Initiative der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
und des Zentralverbands Gartenbau hatte Professor Georg Ohmayer 2012
eine bundesweite Befragung an drei Universitäten und sechs
(Fach-)Hochschulen durchgeführt und ausgewertet. Vor allem die
Master-Studiengänge wurden dabei hervorragend beurteilt (84 Prozent
Zustimmung). Die meisten Absolventen (77 Prozent) würden wieder
Gartenbau studieren.
Ziel der webbasierten Befragung war es, verlässliche Angaben zu
erhalten, wie Bachelor und Master im Gartenbau ihren Berufseinstieg
finden, in welchen Aufgabenbereichen sie tätig sind und wie sie im
Rückblick ihr Studium beurteilen. Die letzte Berufsfeldanalyse im
Gartenbau liegt nur fünf Jahre zurück. Dennoch war es aus Sicht von
Hochschulen und gartenbaulichen Verbänden Zeit für eine Neuauflage, um
frühzeitig Erkenntnisse über mögliche Defizite bei den neuen Bachelor-
und Master-Studiengängen zu erhalten.
Die Bachelorstudenten studieren im Durchschnitt an den Universitäten 40
Monate und an den Hochschulen 41 Monate. Die Masterstudenten haben eine
mittlere Studiendauer von 26 Monaten. Arbeiten neben dem Studium -
häufig auch in der Vorlesungszeit - war der am häufigsten genannte Grund
für eine Studienzeitverlängerung (40 Prozent).
Im Vergleich zur Berufsfeldanalyse 2007 zeigte sich bei den Praxiszeiten
vor und während des Studiums für Bachelor- und Diplomabsolventen ein
Rückgang (von 29,0 auf 26,8 Monate) - zurückzuführen auf den Wegfall von
Praxissemestern an Hochschulen. Das steht in einem deutlichen Kontrast
zu den Forderungen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern nach mehr
Praxisanteilen im Studium.
Der Übergang vom Studium zum Beruf verlief meistens problemlos.
Allerdings verlässt die Hälfte der Absolventen schon im ersten Jahr die
erste Arbeitsstelle wieder. Daraus lässt sich die Notwendigkeit
ableiten, mehr Beratungsangebote für Studierende des letzten Semesters
zu schaffen, um Hilfestellung für den Berufseinstieg zu bieten.
Nahezu 86 Prozent der befragten Absolventen waren zum Zeitpunkt der
Befragung berufstätig, 91 Prozent der Männer und 81 Prozent der Frauen.
Die Geschlechterdifferenzierung macht weitere Unterschiede deutlich:
Insgesamt sind 81 Prozent der Absolventen vollbeschäftigt, allerdings
nur 70 Prozent der Frauen gegenüber 91 Prozent der Männer.
Gartenbau-Ingenieurinnen arbeiten außerdem seltener in verantwortlichen
Positionen als ihre männlichen Kollegen. Insgesamt 48 Prozent der
Absolventen gaben an, Vorgesetzter zu sein, davon 63 Prozent Männer und
nur 35 Prozent Frauen.
Die Einkommenssituation von Absolventen eines Gartenbaustudiums -
insbesondere von Frauen - wird oft als unbefriedigend gesehen.
BHGL / Michaela Kuhn, www.aid.de
Weitere Informationen:
www.hswt.de/fileadmin/Relaunch_Startseite/Hochschule/Fakultaeten/GL/Personal/Ohmayer/bfa_2012.pdf
www.g-net.de/
aid-Heft "Berufsbildung im Gartenbau: Ausbildung - Fortbildung - Studium", Bestell-Nr. 61-1102, Preis: 3,00 Euro, http://www.aid-medienshop.de