Liebstöckel hat ein kräftig-würziges
Aroma, das an Sellerie und Suppengrün erinnert. In der Küche werden vor
allem die frischen Blätter verwendet. Fein gehackt schmecken sie im
Salat, in einem bunten Gemüseeintopf, im Auflauf, in leichten
Frühlingssuppen und in Soßen zu Fleisch und Fisch. Ein leckerer
Kräuterquark gelingt mit Magerquark, etwas Milch und Olivenöl,
Frühlingszwiebeln, Knoblauch und fein gehackten Liebstöckelblättern. Das
aromatische Kraut lässt sich gut mit Majoran, Thymian und Oregano,
Zwiebeln sowie Knoblauch kombinieren. Ein italienischer Genuss ist zum
Beispiel Pasta mit einer selbst gemachten Tomatensoße, die der Koch mit
Liebstöckel und Oregano verfeinert.
Die Pflanze hat eine starke Würzkraft und sollte daher nur sparsam
verwendet werden. Meist sind wenige Blättchen ausreichend. Auch andere
Pflanzenteile des Liebstöckels finden in der Küche Verwendung - etwa die
Samen als Brotgewürz und die jungen Triebe blanchiert als Gemüse. In
Duft und Geschmack hat das Kraut große Ähnlichkeit mit der von Julius
Maggi im Jahr 1885 entwickelten Gewürzsoße. Daher wird es auch als
"Maggikraut" bezeichnet. Tatsächlich ist in Maggi aber gar kein
Liebstöckel enthalten. Das Küchengewürz ist nicht nur lecker, sondern
auch für seine positive Wirkung auf den Körper bekannt. So fördern die
Inhaltsstoffe unter anderem die Verdauung und stärken den Appetit.
Liebstöckel, wissenschaftlich Levisticum officinale, ist eine alte Heil-
und Gewürzpflanze, die in ganz Europa verbreitet ist. Der Name ist eine
Eindeutschung des Wortes "Ligusticum" für "ligurisch". Denn in der
Antike und im Mittelalter war es als Würzkraut in der Provinz Ligurien
in Norditalien sehr gefragt. Die mehrjährige Staude kann bis zu zwei
Meter hoch werden und bildet im Boden eine vielköpfige Rübe aus. Sie hat
dicke Stängel, dunkelgrüne gefiederte Blätter, und im Sommer erblühen
die blassgelben Doldenblüten.
Hobbygärtner können Liebstöckel problemlos im eigenen Garten
kultivieren. Die Pflanze bevorzugt nährstoffreiche feuchte Böden und
wächst auch gut im Halbschatten. Da sich Liebstöckel hemmend auf das
Wachstum anderer Pflanzenarten auswirken kann, ist ein Abstand von
mindestens einem Meter zu empfehlen. In der Regel ist eine kräftige
Pflanze ausreichend, um den Bedarf einer vierköpfigen Familie zu decken.
Heike Kreutz, www.aid.de
Weitere Informationen:
www.was-wir-essen.de/hobbygaertner/kulturen_gartenkraeuter_liebstoeckel.php
aid-Heft "Heil- und Gewürzpflanzen aus dem eigenen Garten", Bestell-Nr. 61-1192, Preis: 3,00 Euro, www.aid-medienshop.de