Blüten des Jakobskreuzkrautes (Senecio jacobaea). Foto: Dr. Marianne Klug |
Das Jakobskreuzkraut, botanisch Senecio jacobaea, eine gelb blühende Giftpflanze, hat sich in den vergangenen Jahren in Deutschland stark verbreitet. Besonders auf wenig genutzten Weiden, Brachflächen, Wegrändern und Böschungen breitet sich diese zweijährige Giftpflanze weiter aus, meldet die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.
Jakobskreuzkraut, auch als Jakobsgreiskraut bekannt, hat löwenzahnähnliche Blätter. Die Pflanze ist giftig und verursacht Leberschäden. Die jüngsten Pflanzen und die gelben Blüten sind am giftigsten. Pferde und Rinder reagieren auf das Kraut empfindlicher als Schafe und Ziegen. Besonders gefährlich für die Tiere ist die Zeit vor der Blüte, denn die jungen, besonders giftstoffreichen Blätter werden auf der Weide gefressen. Sobald die Pflanzen blühen, dann sind sie etwa einen Meter groß und haben gelbe, margeritenartige Blüten, rühren die Tiere sie nicht mehr an. Wenn die Blüten Samen bilden, weil die Weide nicht gemäht wird, ist die Ausbreitung im kommenden Jahr vorprogrammiert.
Auf regelmäßig gemähtem Grünland hat das Jakobskreuzkraut keine Chance, sich zu vermehren. Optimale Bedingungen findet es auf Weiden, die nicht regelmäßig nachgemäht werden. Besonders häufig ist es auf wenig gepflegten Pferdeweiden zu finden. Die Landwirtschaftskammer empfiehlt, durch regelmäßiges Nachmähen der Weideflächen die Samenbildung der Pflanzen zu verhindern. Um das Jakobskreuzkraut zu bekämpfen, muss es ausgerissen oder ausgestochen und die Pflanzenreste entsorgt werden, damit die Weidetiere diese nicht mehr fressen können. Dabei sollten die Wurzeln mit entfernt werden, da Jakobskreuzkraut auch aus im Boden verbliebenen Wurzelresten erneut austreiben kann. Die Samen des Jakobskreuzkrautes können sich aber nur in lückigen Narben etablieren. Fehlstellen sollten daher schnellstmöglich durch Nachsaat repariert werden. Nachsaaten ab Mitte August gelingen in der Regel durch günstige Witterungsbedingungen mit ausreichender Bodenfeuchte relativ sicher.
Umfangreiche Informationen über diese Pflanze enthält die 28-seitige Broschüre "Jakobskreuzkraut - eine Giftpflanze auf dem Vormarsch", die die Landwirtschaftskammer und das Landesamt für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen gemeinsam herausgegeben haben. Die Autoren, Dr. Clara Berendonk von der Landwirtschaftskammer und Dr. Andreas Neitzke vom Landesamt, erläutern nicht nur die Biologie dieser heimischen Giftpflanze und die Ursachen ihrer zunehmenden Verbreitung, sondern gehen auch umfangreich auf die mögliche Gefährdung von Nutztieren, wie Pferden und Rindern, ein. Die Broschüre ist online hier verfügbar: