Mittwoch, 30. März 2016

Imkerei im Trend

Mehr als das Aufstellen eines Bienenvolkes

Immer mehr Menschen beschäftigen sich mit der Imkerei und den Bienen. Das zeigen die Mitgliederzahlen des Deutschen Imkerbundes (D.I.B.). Im Jahr 2015 hatten die Landesverbände des größten europäischen Bienenzüchterverbandes einen Zuwachs von knapp sechs Prozent. In Berlin (plus 14 %) und Württemberg (plus 10 %) war der Anstieg besonders hoch. Insgesamt gehörten Ende 2015 dem D.I.B. 103.370 Mitglieder an. Die Zahl der Bienenvölker hat sich um knapp vier Prozent auf 699.187 erhöht – vor allem in Berlin (plus 16 %) und im Rheinland (plus 9 %).

Im Bundesschnitt hielt jeder Imker sieben Völker. Der Deutsche Imkerbund beobachtet allerdings einen Trend zur „anonymen Ein-Volk-Imkerei“, der von vielen kritisch gesehen wird. In städtischen Gebieten und sogar auf dem Balkon oder Hausdach werden Bienenvölker aufgestellt. Dafür braucht man keine Genehmigung, muss aber die Imkerei anmelden. Manche Anfänger sehen das einfache Aufstellen des Bienenvolkes als Beitrag zum Naturschutz. Doch das Leben und Überleben der Tiere hängt auch von einem verantwortungsvollen Umgang und der Pflege durch den Menschen ab.

Diese Fähigkeiten lassen sich nach Meinung des D.I.B. nicht allein durch den Austausch in Internetforen lernen. Es braucht den persönlichen Kontakt zu Imkerkollegen, die ihre Völker bereits seit einigen Jahren betreuen. Sie wissen, wann welche Maßnahmen durchzuführen sind. So müssen beispielsweise Krankheiten bekämpft und die Schwarmbildung verhindert werden. Imkervereine sollen diesen Austausch fördern. Auch Anfängerkurse werden regelmäßig angeboten.

Doch man muss nicht Imker werden, um sich für die Natur oder die Bienen einzusetzen. Der beste Weg ist, im Garten und auf dem Balkon für ein vielfältiges Blütenangebot von Frühjahr bis zum Spätsommer zu sorgen. Auch das Aufstellen von Nistmöglichkeiten für Wildbienen schützt die fleißigen Insekten.
Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen:

www.deutscherimkerbund.de