Mit der Inbetriebnahme eines neuen
Gewächshauses in Wöhrden (Schleswig-Holstein) in Kombination mit einer
geplanten Biogas-Anlage soll Bio-Gemüse künftig energieneutral
produziert werden. Die WESTHOF-Biogruppe will 2015 komplett
energieneutral wirtschaften.
Mit der Pflanzung der ersten von 70.000 Tomatenpflanzen auf vier Hektar
fruchtbarem Marschboden startete am 11. Januar 2013 die rückstandsfreie
Produktion nach Bioland-Richtlinien in dem neuen modernen Gewächshaus.
Neben Solarenergie und Windkraft setzt man dabei auf Biomasse: Eine
Biogas-Anlage für ungenutzte Pflanzenanteile soll noch 2013 in Betrieb
genommen werden. Auf diese Weise kann die erzeugte Wärmeenergie
vollständig genutzt und zurückbleibende Nährstoffe werden wieder dem
Feld zugeführt. Für jede Kilowattstunde, die verbraucht wird, soll eine
entsprechende Menge regenerativ hergestellt werden.
Mit dem neuen Gewächshaus und der Biogas-Anlage entsteht ein eigener
Energie- und Nährstoffkreislauf. In der Biogas-Anlage werden vor allem
Kleegras und C-Ware vergoren: Das Gras wächst als Gründüngung auf
eigenen Feldern, die C-Ware - zum Beispiel angestoßene Möhren - stammt
aus der eigenen Gemüseproduktion und ist nicht für den regulären Verkauf
im Handel geeignet. Gär-Reste dienen als Dünger und können variabel in
den Anbaubetrieben eingesetzt werden. Die entstehende Wärme der
Biogas-Anlage dient zum Blanchieren in der Frosterei und zum
punktgenauen Heizen im Gewächshaus. Letzteres zeichnet sich durch
besonders energiesparende und lichtdurchlässige Materialien und
Konstruktionen aus. Im Vergleich zu herkömmlichen Gewächshäusern können
allein dadurch bis zu fünfzig Prozent Energie gespart werden.
Bereits im Sommer 2013 sollen rund 1,6 Millionen Kilogramm Tomaten geerntet und vermarktet werden.
Heike Stommel, www.aid.de
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