Kaum eine andere Pflanze schafft es wie der Echte Jasmin ganze
Straßenabschnitte in Wohlgeruch zu hüllen. Der besonders intensive Duft
der Pflanze kommt von den reinweißen Blüten, die mit ihrem schweren
süßlichen Duft einen Hauch von Süden in unseren Garten zaubern. Jasminum
officinale, so die lateinische Bezeichnung für die zu den
Ölbaumgewächsen zählende Pflanze, ist hierzulande noch eher selten, in
Südeuropa aber sehr weit verbreitet.
Dort wird sie auch kommerziell
angebaut, denn Jasmin ist neben der Rose ein sehr gefragter Blütenduft
für Parfüms und die Aromatherapie. Jasminöl ist höchst kostbar, da der
Gehalt an ätherischem Öl in den Blüten sehr gering ist: So benötigt man
für einen Liter ätherisches Öl etwa eine Tonne Blüten. Nicht nur Parfüms
verleihen die Jasminblüten eine charakteristische Note, sondern auch
Tee wird damit aromatisiert (Jasmintee). Wer sich die reich blühende
Duftpflanze in den Garten holen möchte, sollte dafür einen sehr sonnigen
und geschützten Ort wählen, denn das aus südlichen Gefilden stammende
Gewächs ist sehr wärmebedürftig und verträgt keine starken Fröste.
Zum
Überwintern ist daher ein Anbau in Kübeln zu empfehlen. Als
Kletterpflanze kann der Echte Jasmin Höhen von bis zu sieben Metern
erreichen und benötigt daher stabile Kletterhilfen. Die Blütezeit
erstreckt sich je nach Sorte von Juni bis September.
Viel häufiger als der Echte Jasmin ist der so genannte Falsche Jasmin
oder Europäische Pfeifenstrauch (Philadelphus coronarius) in unseren
Gärten anzutreffen. Wegen seiner weißen, ebenfalls stark duftenden
Blüten, wird dieser oft fälschlicherweise für Echten Jasmin gehalten.
Botanisch gesehen hat er mit diesem nur wenig gemein, denn beide
Pflanzen entstammen völlig unterschiedlichen Familien. Der Falsche
Jasmin ist eine strauchige Pflanze und frosthart, was ihn geeigneter für
hiesige Gärten macht. Von Mai bis Juli bildet der Strauch je nach Sorte
gefüllte oder ungefüllte Blüten aus. Doch aufgepasst beim Kauf: Nicht
alle Philadelphus-Arten duften wie der Echte Jasmin.