Wildobst: Aromenreiche Raritäten für den Kleingarten
Fast vergessene Wildobstarten wie Felsenbirnen, Kornelkirschen, Zierquitten oder Vogelbeeren sind nicht nur kulinarisch reizvoll, sondern stellen häufig auch attraktive Ziergehölze für den Kleingarten dar. Foto: www.aid.de
Aromenreiche Raritäten für den Kleingarten
Fast vergessene Wildobstarten wie Felsenbirnen, Kornelkirschen,
Zierquitten oder Vogelbeeren sind nicht nur kulinarisch reizvoll,
sondern stellen häufig auch attraktive Ziergehölze für den Kleingarten
dar. "Viele Gartenliebhaber schätzen die kleinen Bäume bis mittelgroßen
Sträucher, denn sie sind pflegeleicht und stehen für naturnahes
Gärtnern. Sie eignen sich außerdem als Hecken und bieten zu mehreren
Jahreszeiten unterschiedliche Highlights", so Gartenplaner und
Landbau-Berater Burkhard Kayser aus Minden.
Bereits im März beginnt das Wildobst-Jahr mit der gelben Blüte der
Kornelkirsche. Ab April kann man sich zudem an der weißen, sternförmigen
Blütenpracht der Felsenbirne erfreuen. "Nach und nach bildet die
Felsenbirne hellrote Beeren aus, die sich kurz vor der Ernte im
Juni/Juli dann tiefblau bis schwarz färben. Die Beeren und Gehölze
bieten Nahrung und Nistmöglichkeiten für viele Vogelarten. Und auch
Genießer kommen auf ihre Kosten, denn Felsenbirnen eignen sich als
Nasch- und Einmachobst gleichermaßen", so Kayser. Für einen ebenso
farbenfrohen Ausklang des Gartenjahres sorgen manche Wildobstgehölze im
Herbst, wenn ihre Blätter in allen Rottönen leuchten. Wer sich die
seltenen Obstarten in den Garten holen möchte, sollte sich in einer
Wildobstbaumschule fachkundig beraten lassen. Grundsätzlich sind von
Aronia über Felsenbirne, Hagebutte, Holunder, Kornelkirsche,
Kirschpflaume, Maulbeere, Mispel, Sanddorn, Schlehe, Vogelbeere bis hin
zur Zierquitte nahezu alle Wildobstgehölze, zu denen übrigens auch
Nuss-Sträucher zählen, für den Garten geeignet.
Auf dem Markt gibt es bereits zahlreiche Sorten der gängigsten
Wildobstgehölze zu kaufen. "Je nach Bodenqualität und Standort kommen
unterschiedliche Wildobstarten und Sorten in Frage. Wer das Obst nicht
nur optisch genießen, sondern auch naschen, ernten und verarbeiten
möchte, sollte auf besonders schmackhafte Sorten mit wenig Bitterstoffen
und unangenehmen Säuren achten", so Kayser. Die Sorten "Ballerina"
(Felsenbirne), "Cido" (Zierquitte) und "Edulis" (Vogelbeere) sind für
die Verwendung in der Küche hervorragend geeignet. Verschiedene
Wildobstarten wie Zierquitten oder Vogelbeeren sind roh ungenießbar und
entfalten erst durch das Verarbeiten zu Konfitüre oder Mus ihr
gewünschtes Aroma. Wer ausschließlich Naschobst bevorzugt, sollte auch
das bei der Sortenwahl berücksichtigen, rät der Experte. Um Früchte
ausbilden zu können, benötigen die Sträucher zudem genügend Platz. Über
die Befruchtungsverhältnisse geben die spezialisierten Baumschulen
Auskunft. Ira Schneider, www.aid.de