Die deutschen Marktobstbauern werden im Jahr 2013
voraussichtlich 27 200 Tonnen Süß- und gut 12 300 Tonnen Sauerkirschen
ernten und damit eine unterdurchschnittliche Kirschenernte einbringen.
Wie das Statistische Bundesamt nach einer ersten Schätzung
vom 10. Juni 2013 mitteilt, liegt die erwartete Süßkirschenernte damit
zwar über der Menge des Jahres 2012 von 23 000 Tonnen. Allerdings liegt
sie 16 % unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre von knapp
32 300 Tonnen. Bei den Sauerkirschen wird die Erntemenge 2013
voraussichtlich sowohl unter der des Vorjahres von gut 12 900 Tonnen
(– 5 %) als auch unter dem Zehnjahresdurchschnitt von gut 25 800 Tonnen
(– 52 %) liegen. Verursacht wurden die Einbußen je nach Region durch
lang anhaltende Kälte und Nässe im Frühjahr 2013, die zu schlechter
Blütenbildung und vermindertem Insektenflug geführt haben.
Hinzu kommt, dass insbesondere die Sauerkirschenflächen durch
umfangreiche Rodungen seit 2007 um 35 % reduziert worden sind. Die
Fläche mit Sauerkirschen beträgt bundesweit nur noch 2 200 Hektar. Die
meisten Sauerkirschen werden in Rheinland-Pfalz mit 620 Hektar angebaut,
dort wird 2013 auch die größte deutsche Sauerkirschenernte von gut
4 600 Tonnen erwartet.
Süßkirschen werden bundesweit auf einer Fläche von 5 200 Hektar
angebaut, wobei sich der Schwerpunkt mit 40 % der Anbauflächen (knapp
2 100 Hektar) in Baden-Württemberg befindet. Hier wird 2013 mit einer
Ernte von 11 400 Tonnen Süßkirschen gerechnet.
Die Flächenergebnisse der aktuellen Kirschenernteschätzung basieren
auf der zuletzt im Jahr 2012 durchgeführten allgemeinen
Baumobstanbauerhebung im Marktobstbau. In einigen Ländern werden diese
Angaben jährlich aktualisiert.