Steigende Energiepreise sind eine große
Belastung für den Gartenbau. Deshalb sind gerade hier Maßnahmen zum
Energiesparen interessant und notwendig. Im Bioland Fachmagazin für den
ökologischen Landbau stellte Ralf Ludewig, Spezialberater für Technik
und Energie im Gartenbau im Regierungsbezirk Tübingen, eine geeignete
Möglichkeit der Wärmedämmung vor: die Tagschirme. Diese reduzieren im
Vergleich zu normalen Energieschirmen das Lichtangebot nur um etwa zehn
bis 15 Prozent, so dass sie abends früher geschlossen und morgens später
geöffnet werden können. Abhängig von Kultur und Einstrahlung kann der
Tagschirm sogar den ganzen Tag geschlossen bleiben. Versuche am
Gartenbauzentrum in Straelen ergaben, dass ein Tagschirm als einlagiges
System rund 34 Prozent Energie einsparen kann.
Bei Doppelschirmanlagen in Kombination mit einem normalen Energieschirm
waren Energieeinsparungen von 54 Prozent möglich. Tagschirme haben aber
noch weitere Vorteile. In Doppelschirmanlagen schützen Tagschirme die
Pflanzen vor einem Kälteschock in den Morgenstunden, da sich der
transparente Schirm erst deutlich später öffnet als der Energieschirm.
Das verhindert das Einströmen kalter Luft und bedeutet weniger Stress
für die Pflanzen. Ein weiterer Vorteil besteht in den verwendeten
Geweben im Tagschirm, die für eine diffuse Strahlung im Gewächshaus
sorgen. Dieses Licht kann die Pflanze besser für die Photosynthese
verwerten. Tagschirme kosten zwischen acht und 15 Euro pro Quadratmeter.
In Produktionsbetrieben mit hohem Wärmebedarf, wo die Heizkosten zu den
wichtigsten Kostenfaktoren zählen, wird der Tagschirm nach Ansicht von
Ralf Ludewig bald selbstverständlich sein.
Annalena Schraut, www.aid.de
Weitere Informationen:
aid-Heft "Heizkosteneinsparung im Unterglasgartenbau", Bestell-Nr. 61-1526, Preis: 4,00 Euro, www.aid-medienshop.de