Als Strauch oder
Kübelpflanze für den heimischen Garten ist die Felsenbirne (Amelanchier)
sehr gefragt, denn sie bietet aufgrund ihrer Blätter- und Blütenpracht
das ganze Jahr über Attraktionen. Ein besonderer Höhepunkt für Genießer
stellt die Ernte ihrer violettroten bis dunkelblau gefärbten Früchte von
Juli bis August dar. Die erbsengroßen Beeren gelten unter Kennern als
besondere Delikatesse. Mit leichter Bittermandel-Note sowie einem
harmonischen Süß-Säure-Spiel überzeugen die aromatischen Leckerbissen
aus Mutter Natur jedoch nicht nur ausgesprochene Wildobst-Liebhaber.
Als
Naschfrüchte eignen sich die apfelförmigen Beeren für den Rohgenuss,
aber auch in Form von Saft, Likör oder Wein schmecken die saftigen
Sammelscheinfrüchte des Rosengewächses. Mit ihrem feinen Kirsch-,
zuweilen auch Heidelbeer- und Marzipan-Bukett sowie ihrer intensiven
Farbe bereichern sie ebenso Kuchen und Gebäck. Da die Früchte sehr
pektinhaltig sind, eignen sie sich darüber hinaus vor allem für Gelee,
Konfitüre und Mus. Immer öfter machen die Beeren der Felsenbirne neben
ihrem hervorragenden Geschmack auch wegen ihrer wertvollen Inhaltsstoffe
von sich reden: Sie sind reich an Mineralstoffen (Kalium, Magnesium,
Kalzium, Eisen und Phosphor), Vitamin C, Ballaststoffen,
Leucoanthocyanen und Gerbsäuren. In Kanada wird die "Erlenblättrige
Felsenbirne" oder "Saskatoon" (Amelanchier alnifolia) bereits
systematisch auf Plantagen angebaut und vermarktet.
Die Gattung
"Amelanchier" umfasst rund 25 Arten, die überwiegend in Nordamerika
verbreitet sind. Als Ziersträucher kennt man in Mitteleuropa die Arten
"Amelanchier lamarckii" (Kupfer-Felsenbirne), "Amelanchier laevis"
(Kahle Felsenbirne) und "Amelanchier ovalis" (Gemeine Felsenbirne) und
deren Sorten. In der freien Natur findet man die sommergrüne Felsenbirne
oft als Zier- oder Heckenstrauch in Parks oder in warmen, trockenen
Lagen an Steinhängen. Der Name "Felsenbirne" soll im Übrigen vom
bevorzugten Standort des wild wachsenden, anspruchslosen Strauchs und
seiner augenscheinlichen Ähnlichkeit zur Birne stammen. Da sich die
Beeren auch zum Trocknen eignen, kennt man die Felsenbirne in manchen
Gegenden unter dem Namen Korinthenstrauch.
Ira Schneider, www.aid.de