Mittwoch, 3. April 2013

Mais als Lebensretter für Sonnenblumen

In China tragen Sonnenblumen maßgeblich zur Ölversorgung bei. Die Sonnenblume hat dort aber einen natürlichen Feind: die Orobanche cumana. Diese parasitäre Blütenpflanze kann enorme Ertragsverluste verursachen.

Dieser Parasit aus der Gattung Orobanche (Sommerwurzen) betreibt weder Photosynthese noch nimmt er Nährstoffe aus dem Boden auf. Vielmehr sind die Sommerwurzen vollkommen auf eine Ernährung durch die Wirtspflanze angewiesen. Durch den Entzug von Wasser und Nährstoffen wird die Wirtspflanze geschwächt und geschädigt. Auf diese Weise können Ertragsverluste von bis zu 50 Prozent auftreten. Sogenannte Keimungsindikatoren, die von den Wurzeln der Wirtspflanze ausgeschieden werden, lösen die Keimung der Sommerwurzen aus.

Pflanzen, die zwar die Keimung auslösen, die Sommerwurzen aber daran hindern sich weiterzuentwickeln, könnten eine Lösung darstellen, die Verbreitung des Parasiten einzudämmen Ein chinesisches Forscherteam der Northwest A&F University in China beschäftigte sich mit dieser Problemstellung. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Mais diese Eigenschaften besitzt. Nachdem die Orobanche cumana den Mais befallen hat, löst die Wirtspflanze die Keimung aus, hindert die parasitäre Blütenpflanze aber gleichzeitig daran sich weiterzuentwickeln. Auf Grundlage der Ergebnisse schlagen die Wissenschaftler vor, Mais-Sorten zu züchten, die speziell als Fangpflanzen (Trap Crops) eingesetzt werden, um Sonnenblumen vor dem Parasit zu schützen. Der angebaute Mais kann sinnvoll weiterverwendet werden, zum Beispiel als Tierfutter. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Zeitschrift Crop Science veröffentlicht.

Annalena Schraut, www.aid.de