In China tragen Sonnenblumen maßgeblich zur Ölversorgung bei. Die
Sonnenblume hat dort aber einen natürlichen Feind: die Orobanche cumana.
Diese parasitäre Blütenpflanze kann enorme Ertragsverluste verursachen.
Dieser Parasit aus der Gattung Orobanche (Sommerwurzen) betreibt weder
Photosynthese noch nimmt er Nährstoffe aus dem Boden auf. Vielmehr sind
die Sommerwurzen vollkommen auf eine Ernährung durch die Wirtspflanze
angewiesen. Durch den Entzug von Wasser und Nährstoffen wird die
Wirtspflanze geschwächt und geschädigt. Auf diese Weise können
Ertragsverluste von bis zu 50 Prozent auftreten. Sogenannte
Keimungsindikatoren, die von den Wurzeln der Wirtspflanze ausgeschieden
werden, lösen die Keimung der Sommerwurzen aus.
Pflanzen, die zwar die Keimung auslösen, die Sommerwurzen aber daran
hindern sich weiterzuentwickeln, könnten eine Lösung darstellen, die
Verbreitung des Parasiten einzudämmen Ein chinesisches Forscherteam der
Northwest A&F University in China beschäftigte sich mit dieser
Problemstellung. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Mais diese
Eigenschaften besitzt. Nachdem die Orobanche cumana den Mais befallen
hat, löst die Wirtspflanze die Keimung aus, hindert die parasitäre
Blütenpflanze aber gleichzeitig daran sich weiterzuentwickeln. Auf
Grundlage der Ergebnisse schlagen die Wissenschaftler vor, Mais-Sorten
zu züchten, die speziell als Fangpflanzen (Trap Crops) eingesetzt
werden, um Sonnenblumen vor dem Parasit zu schützen. Der angebaute Mais
kann sinnvoll weiterverwendet werden, zum Beispiel als Tierfutter. Die
Ergebnisse der Studie wurden in der Zeitschrift Crop Science
veröffentlicht.
Annalena Schraut, www.aid.de